Angela Braun geb. Stratmann, Foto: Fritz Mittelstaedt (c)Stadtarchiv Saarbrücken, NL M

„Die in Neuss geborene Angela Stratmann (1892-1966) arbeitete als Lehrerin, heiratete 1923 Max Braun und zog mit ihm nach Saarbrücken, wo sie die Arbeiterwohlfahrt Saar mitbegründete, die sie von 1925 bis 1935 leitete.

Sie war die erste wichtige Frauenpolitikerin im Saargebiet, und engagierte sich mit ihrem Mann im Abstimmungskampf.

Sie emigrierte 1935 zunächst nach Forbach, ab 1936 weiter nach Paris, wo sie unter dem Namen Angèle Braun für das Office pour les Refugiés Sarrois arbeitete. Wegen ihres politischen Engagements wurde ihr die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt. Zusammen mit ihrem Mann emigrierte sie 1940 nach London, wo Max Braun 1945 starb.

Sie war nach der Rückkehr ins Saarland von 1947 bis 1953 Abgeordnete für die SPD (SPS) im Landtag und publizierte als Journalistin u. a. in der saarländischen Frauenzeitschrift „Charme“. Nach der zweiten Saarabstimmung über das Statut des Saarlandes am 23. Oktober 1955 verließ sie das Saarland und lebte bis zu ihrem Tod 1966 in Frankreich.

Aus Protest gegen die Rückbenennung der Max-Braun-Straße in Großherzog-Friedrich-Straße 1957 ließ sie die Urne ihres Mannes nach Neuss umbetten.

Seit 1996 ist in Burbach eine Straße nach Angela Braun benannt.“

Zitiertere Literatur:

• Werner Brill, Politischer Stadtführer. Saarbrücken 1933 bis 1945. Saarbrücken 2021, S. 57.