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Lagerküche
Die Versorgungssituation der Häftlinge war sehr prekär. Viele - insbesondere männliche - Inhaftierte magerten während ihres Aufenthalts auf der Neuen Bremm regelrecht ab. Hier findet ihr eine Beschreibung der durchschnittlichen Nahrungsrationen.
Es gab morgens zwei Stücke Brot, welche hauch dünn mit Butter oder ähnlichem beschmiert waren und in möglichst kurzer Zeit gegessen werden mussten. Das Brot war zudem meist nicht frisch und wenn die Bewohner Pech hatten, hat es sogar seine Haltbarkeit schon überschritten gehabt. Zu Trinken gab es eine Tasse mit Ersatzkaffee. Das ist ein Getränk, das als ein Ersatz für Kaffee dienen soll und meistens aus Getreide hergestellt wird. Im Gegensatz zu den Häftlingen bekamen die Wachmänner frisches Brot, welches zudem auch gut beschmiert war.
Als Mittagessen gab es dann eine Suppe, die allerdings sehr dünn war. Das kam daher, weil die Arbeiter in der Küche auch hierbei streng die Mahlzeiten trennten. Für die Inhaftierten wurden nur sehr wenige Lebensmittel in die Suppe gegeben, damit sie einen Geschmack bekam. Und bei diesen Lebensmitteln konnte es auch passieren, dass diese nicht ordentlich sauber gemacht wurden. So wurden bei Kohlköpfen oft die äußeren Blätter mitverwendet, um der Suppe ihren Gehalt zu bringen, jedoch waren diese Blätter dann noch mit Dreck versehen, wodurch man dann in der Suppe, wenn man Pech hatte, sehr viel Sand bzw. kleine Steinchen hatte. Im Gegensatz dazu bekamen die Lagerangestellten die guten Stücke vom Kohlkopf und zudem auch mehr Fleisch. Bei den Portionen der Häftlinge waren oftmals keine oder nur sehr wenige Stücke Fleisch vorhanden und wenn sie vorhanden waren, dann waren sie oft so sehr verkocht, dass sie keinen Geschmack mehr hatten und gab es auch Stückchen mit Knorpel und ähnlichem in der Suppe, was dann zusätzlich das Essen der Suppe erschwerte. Hierbei gab es auch eine Tasse mit Ersatzkaffee und insgesamt sollte das Mittagsessen wiederum in sehr kurzer Zeit gegessen werden. Zum Abendessen gab es dann nochmals zwei Stücke Brot, welche in etwa beschmiert waren wie beim Frühstück und auch eine ähnliche Qualität hatten, so dass man schon sagen kann, dass die Strapazen des Lagerlebens auch in der Küche bzw. beim Essen weiter umgesetzt wurden.
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