Löschteich / Lageralltag

Detailbild1 Station6

Tagesbeginn war für die Häftlinge um 4:30 Uhr

Wecken: oft durch Schläge, da es keine Sirene oder ähnliches gab

Waschen: schnell, ohne Seife oder Handtuch mit kaltem Wasser (in 16er Gruppen wegen der Anzahl der Waschmöglichkeiten)

"Frühstück": schwarzer, dünner Kaffee und ein kleines Stück Brot (nicht aus allen Zeugenberichten herauszulesen)

Morgenappell: ca. 2 Stunden unbeweglich strammstehen (bei abweichendem Verhalten wurden die Betroffenen bestraft) + Zählung der Insassen

Einteilung der Arbeitskommandos: diese wurden dann, von Wächtern begleitet, zu verschiedenen Arbeiten geschickt

Weiterer Tagesablauf derjenigen, die nicht arbeitstauglich waren (Fluchtgefahr, zu alt, zu jung...) :

Marschieren um den Löschteich ("Lagersport"): in 5er Reihen / Kolonnen bis zum Mittagessen, Tortur: Tempowechsel, Kriechen, Entengang, Beschimpfungen, Schläge

Mittag: halbe Stunde für dünne Kohl- und Rübensuppe

bis ca. 19 Uhr: Marschieren um den Löschteich. Alternativ zum „Sport“ gab es auch andere Aufgaben im Lager wie Küchendienst, Schreibstube, Schneiderei, Ausbesserungen/Aufbau des Lagers, sich um die Kaninchen kümmern, Feldarbeit (ums Lager) vor Pflüge gespannt (!), Reinigung des Lagers

Weiterer Tagesablauf derjenigen, die arbeitstauglich waren:

12 Stunden schwere, körperlich sehr anstrengende Arbeit in der Industrie (Fabriken, Baugruben, Güterzüge entladen etc.)

19 Uhr: Rückkehr ins Lager

Gemeinsames Ende des Tages:

Abendappell: ca. 2 bis 3 Stunden unbeweglich stramm stehen (bei abweichendem Verhalten wurden die Betroffenen durch Schläge oder weiteres Marschieren um den Löschteich bestraft)

22 Uhr: „Abendessen“

23 Uhr: Nachtruhe

 

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