Gemeindefriedhof Heiligenwald - Gräber von Zwangsarbeiter*innen

Der Umgang mit den Gräbern verstorbener Zwangsarbeiter*innen war in der Nachkriegszeit noch lange ein Problem. Viele Gemeinden hatten wenig Interesse an einer gezielten Aufarbeitung oder einem Offenen Umgang mit den dunklen Aspekten der lokalen Vergangenheit. Diese Problematik trieb bisweilen spannende Blüten, wie beispielsweise im Kontext des Gemeindefriedhofes Heiligenwald. Aus Aufzeichnungen der Nachkriegszeit ließen sich für diesen mindestens 5 Tote nachweisen, bei denen es sich um sowjetische Kriegsgefangene handelte. Diese waren ohne genaue Angaben ihrer Lebens- und Sterbedaten einfach beerdigt und dann vergessen worden. Die umfangreichen Umbettungslisten der zentralen Kriegsgräberstätte Besch bei Perl verzeichneten aber für die unmittelbare Nachkriegszeit die Überführung der sterblichen Überreste von 10 weiteren Zwangsarbeiter*innen aus Heiligenwald. Noch in den 1980er Jahren hatte man in Heiligenwald hierüber keine offizielle Kenntnis. Die Namen und Todesdaten von 5 Verstorbenen lassen sich ermitteln und sollen hier zu ihrem Andenken aufgelistet sein:

Franco Subrizkiy, gest. 28.1 2.1944

Trofim Seizew, geb. 6.2.1903, gest. 7.8.1944

Paul Iwanow, geb. 7.7.1924, gest. 7.11.1944

Wasil Seminkow, geb. 29.12.1907, gest. 6.11.1944

Johann Groski, gest. 1944

Verwendete Literatur:

  • Hermann Volk, Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945. Bd. 4 Saarland, Köln 1989, S. 102.

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