Park der Andersdenkenden - Ehemaliger Anstaltsfriedhof der Heil- und Pflegeanstalt Merzig

Der ehemalige Anstaltsfriedhof der Heil- und Pflegeanstalt Merzig (Heute SHG-Klinikum) wurde zum „Park der Andersdenkenden“ umgestaltet und erinnert an die Opfer der NS-Euthanasie.

"Am Anfang des Parks steht ein Pfahl, auf dem auf Englisch, Französisch, Luxemburgisch und Deutsch zu lesen ist: 'Möge Friede auf der Welt sein'. Im Anschluss daran erinnert ein Mahnmal von Eberhard Killguß an die Menschen mit psychischer Erkrankung, die in der Zeit des Nationalsozialismus ermordet und verfolgt wurden. Diese Skulptur, der 'Katterwahn' (= quatre vents), befindet sich direkt vor dem früheren Haupteingang des Krankenhauses. Im weiteren Parkgelände ist ein kapellenartiger Bau, das 'Haus am Münchberg' anzutreffen. Ehemals zunächst Aussegnungshalle für die Verstorbenen des psychiatrischen Krankenhauses und danach Sektionsraum, ist es heute ein Kulturzentrum, in dem Konzerte stattfinden. Mitten im Saal hängt ein 'Lichtsammelobjekt' von Werner Bauer, dessen Kanten elektrisch beleuchtet werden. Mit dem 'Lichtwellenauge' des Saarbrücker Künstlers Lukas Kramer beherbergt ein alter Wasserhochbehälter, der die Nervenklinik versorgte, ein weiteres Kunstobjekt. Die Farben dieses mehrfarbigen Bandes scheinen in Abhängigkeit des Sonnenstands, wodurch es das Licht an die Begrabenen weitergeben soll. In einem Eisengitter im Park hat Herman de Vries die Wörter 'to be to be' angebracht. Diese Installation verweist auf den heute unberührten Garten vor Ort wie auch auf die dort beerdigten Personen, die ebenso 'zum Sein' lebten, wie jeder andere Mensch." (1)

Zudem befindet sich hier ein Gedenkstein, entworfen vom saarländischen Bildhauer Paul Schneider, für den 1804 geborenen jüdischen Gelehrten Moses Isack Levy, oder auch Reb Mosche genannt. Er war fast 40 Jahre Lehrmeister in der Synagoge Merzig und wurde nach seinem Tod auf dem jüdischen Friedhof am Südhang des Kreuzberges in Merzig (LINK) beigesetzt. Sein Grab war nach der Zerstörung durch die Nationalsozialisten nicht mehr zu finden.


Im Jahr 2004 wurde zudem eine Straße nach Reb Mosche benannt in Merzig nach im benannt.

Verwendete Literatur:

 

Ein Projekt des:

Kontakt

Stengelstraße 8
66117 Saarbrücken

Tel 0681-633 31
Fax 0681-633 44

Kooperationspartner:
Bildungspartner:
Gefördert von: