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Großrosseln-Karlsbrunn - Kriegsgefangenen- und Arbeitserziehungslager
Wie in fast allen Teilen des Saarlandes (bzw. des gesamten Deutschen Reiches) wurden Kriegsgefangene entgegen der Regeln zur Zwangsarbeit verpflichtet. In Karlsbrunn gab es ab 1943 ein kleines Barackenlager für italienische Kriegsgefangene, die für das Forstamt bei Waldarbeiten eingesetzt wurden. Zudem gibt es Hinweise, dass es in Karlsbrunn auch ein Arbeitserziehungslager gegeben hat. Arbeitserziehungslager (kurz: AEL) wurden von der Gestapo und ihren Unterorganisationen betrieben und standen häufig in enger Verbindung zu privaten Firmen und Konzernen, die von den billigen Arbeitskräften profitierten. AEL dienten zur politischen und ideologischen Umerziehung Andersdenkender, Langzeitarbeitsloser und ausländischer Zwangsarbeiter*innen, die in den Augen des Regimes nicht „gehorsam“ waren und umerzogen werden sollten. Über das vermutete Lager in Karlsbrunn gibt es leider kaum Informationen. Um jedoch eine Vorstellung von den dortigen Bedingungen zu erhalten, hilft ein Blick auf ein anderes AEL: das Arbeitserziehungslager Köllerbach-Etzenhofen, welches als „persönliches Konzentrationslager der Röchlingwerke“ bezeichnet wurde.
Verwendete Literatur:
- Hermann Volk, Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945. Bd. 4 Saarland, Köln 1989, S. 54.
- Seite des Stadtarchivs Völklingen über das AEL Etzenhofen: https://stadtarchiv.voelklingen.de/fulcolingas/zwangsarbeit-in-voelklingen/das-arbeitserziehungslager-etzenhofen-chronik-haeftlingszahlen-und-tote/ (Letzter Aufruf: 18.12.2022)
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