Heusweiler auf der Maas - Charlotte-Holubars-Schule (heute: Friedrich-Joachim-Stengel-Schule)

Charlotte Holubars wurde am 12.Oktober 1883 in Striegau, dem heutigen Strzegom, in Niederschlesien geboren. Sie stammte aus einem intellektuellen, streng katholischen Elternhaus und schlug, wie ihr Vater, der Gymnasiallehrer war, eine Lehrerlaufbahn ein. 1906 zog sie von Schlesien nach Heusweiler, wo sie an der Volksschule unterrichtete. In den 1920er Jahren kam sie mit der noch jungen Schönstattbewegung in Kontakt, einer katholischen apostolischen Bewegung, die durch den Geistlichen Pater Josef Kentenich gegründet worden war. Jugend- und Erziehungsarbeit steht noch heute stark im Fokus der „Schönstätter“ und Charlotte Holubars verschrieb sich im Laufe der 1930er Jahre immer mehr der Arbeit für die Bewegung – trotz oder auch gerade wegen ihrer glaubensbedingten Gegnerschaft zur NS-Ideologie. Nachdem sie zunächst auf eine Vereinbarkeit ihrer christlichen, pädagogischen und missionarischen Ziele mit der Arbeit innerhalb der Strukturen des gleichgeschalteten Systems des NSDAP-Apparates gehofft hatte, wurde ihr zunehmend klar, dass dies unmöglich war. 1937 quittierte sie den Schuldienst und zog im Folgejahr nach Vallendar (Rheinland-Pfalz), wo die Schönstattbewegung ihr Hauptquartier hatte. Ende 1942 wurde eine Anzeige gegen sie gestellt, woraufhin eine Hausdurchsuchung durch die Gestapo bei ihr stattfand. Hierbei wurden Abschriften von Briefen des seit 1941 in Haft befindlichen Pater Kentenich gefunden. Charlotte Holubars wurde verhaftet und nach kurzer Haft in Koblenz in das Frauen-KZ Ravensbrück gebracht. Noch im Oktober erneuerte sie dort ihre „Ganzhingabe an Gott“, ihr Bekenntnis zu ihrem Glauben und den Idealen der Schönstätter. Kurze Zeit darauf erkrankte sie schwer und starb am 09. November 1944.

Für ihre Hingabe an ihren Glauben wurde Charlotte Holubars als Blutzeugin in das deutsche Martyriologium des 20. Jahrhunderts aufgenommen, welches als modernes Verzeichnis deutscher katholischer Märtyrer*innen verstanden werden kann und von der deutschen Bischofskonferenz erstellt und veröffentlicht wird.

  • 1964 wurde in Heusweiler auf der Mass eine neue Grund- und Hauptschule gebaut, die nach Charlotte Holubars benannt wurde, seit 2010 aber Friedrich-Joachim-Stengel-Schule heißt.
  • 2002 wurde in Heusweiler eine Stele zu ihrem Gedenken errichtet, auf der ein Zitat aus der Bergpredigt angebracht ist: „Selig seid ihr, wenn Ihr um meinetwegen verfolgt werdet“.
  • 2020 beschloss der Ortsrat von Heusweiler eine Straße nach Charlotte Holubars zu benennen. Der Charlotte-Holubars-Weg liegt am ehemaligen Schwimmbadgelände der Gemeinde.

Verwendete Literatur und Quellen:

Ein Projekt des:

Kontakt

Stengelstraße 8
66117 Saarbrücken

Tel 0681-633 31
Fax 0681-633 44

Kooperationspartner:
Bildungspartner:
Gefördert von: