Marktplatz 15 - Stolpersteine für die Familien Frommer und Oppenheimer

Eine Verlegung von Stolpersteinen in Homburg war bereits im Jahr 2010 vom Freundeskreis der Synagoge angeregt, aber nicht verwirklicht worden. Die Geschichts-AG des Saarpfalz-Gymnasiums unter Leitung von Matthias Pöhler hatte das Projekt im Jahr 2021 wieder aufgenommen. Zusammen mit den Mitarbeiter*innen des Stadtarchivs wurde viel Recherchearbeit geleistet, sodass schließlich am 4. Februar 2023 die ersten 16 Stolpersteine in Homburg verlegt werden konnten.

Familie Oppenheimer

1) Oppenheimer, Eugen, geboren am 11.07.1869

Kaufmann seit 1901 in Lauterecken

Heirat 18.06.1901 Mannheim mit Klara Lehmann, *23.05.1868 Gommersheim, gestorben 14.05.1931 Speyer.

Eugen Oppenheimer wohnte 1940 in Homburg am Marktplatz 15. Nach seiner Deportation am 22.10.1940 von Homburg nach Gurs (Südfrankreich) war er dort in Ilot G, Baracke 17 untergebracht. Am 21.02.1941 kam er in das Lager Noé. Er überlebte die Lageraufenthalte und kehrte nach Homburg zurück. Er verstarb dort am 29.01.1950. Er wurde auf dem jüdischen Friedhof in Homburg beerdigt.

2) Friederike Oppenheimer, geboren am 27.08.1873

Friederike Oppenheimer, Schwester von Eugen Oppenheimer, wurde am 22. Oktober 1940 von Homburg nach Gurs (Südfrankreich) deportiert.

Von Gurs (Ilot I, Baracke 22) kam sie am 20.02.1941 in das Lager Noé, von dort in das Hotel Terminus nach Marseille, da sie offenbar über Papiere zur Auswanderung verfügte. Von dort kam sie wieder in das Lager Noé zurück. Am 19.08.1943 wurde sie in das Hospiz Dié gebracht, wo sie bis zum 19.03.1945 blieb. Am 02.10.1946 konnte sie in ihre Heimatstadt Homburg zurückkehren. Dort starb sie am 07.07.1953. Sie wurde auf dem jüdischen Friedhof in Homburg beerdigt.

 

Familie Frommer 

1) Johanna Frommer, geb. Oppenheimer, geboren am 26.06.1878

Johanna Oppenheimer heiratete am 20.11.1913 den aus Tarnopol, im heutigen Polen, stammenden Buchbinder Fischel Simon Frommer, genannt Philipp.

Sie hatten zwei Kinder, Franz und Oskar. Franz hatte das Malerhandwerk erlernt, Oskar war Kaufmann. Sie flohen 1935 nach Straßburg, von wo aus es später weiter nach Limoges ging, wo ihr Mann Philipp als Buchbinder tätig war. Während Johanna und Philipp, Oskar und seine Frau Yvonne und deren Tochter Francoise nach Homburg zurückkehrten, ist das Schicksal von Franz, der in Frankreich blieb, weitgehend ungeklärt. Johanna starb am 23.04.1953 in Homburg.

2) Fischel Simon („Philipp“) Frommer, geboren am 26.06.1884

Philipp Frommer stammte aus Tarnopol, im heutigen Polen und betrieb nach seiner Hochzeit mit Johanna Oppenheimer neben der Kolonialwarenhandlung seiner Schwägerin, eine Zeitschriftenhandlung, eine Buchbinderei und eine Einrahmungswerkstatt.

Er und Johanna hatten zwei Kinder, Franz und Oskar. Franz hatte das Malerhandwerk erlernt, Oskar war Kaufmann. Sie flohen 1935 nach Straßburg, von wo aus es später weiter nach Limoges ging, wo er   als Buchbinder tätig war. Während Johanna und Philipp, Oskar und seine Frau Yvonne und deren Tochter Francoise nach Homburg zurückkehrten, ist das Schicksal von Franz, der in Frankreich blieb, weitgehend ungeklärt. Philipp starb am 17.09.1952 in Homburg.

3) Oskar Frommer, geboren am 02.11.1919, Kaufmann

Oskar floh zusammen mit seinen Eltern und seinem Bruder 1935 zunächst nach Straßburg, von wo aus es später weiter nach Limoges ging, wo sein Vater als Buchbinder tätig war. Dort lernte er seine spätere Frau, Marie Yvonne Frommer, geb. Jacques, kennen.

Oskar und Yvonne und deren Tochter Francoise sowie Oskars Eltern kehrten nach Kriegsende nach Homburg zurück. Im Februar 1958 verließen Oskar und seine Familie Homburg und zogen nach Frankreich, wo er am 03.09.2007 in Cannes verstarb.

4) Franz Frommer, geboren am 29.08.1914, Maler

Franz floh zusammen mit seinen Eltern und seinem Bruder am 31.01.1935 zunächst nach Straßburg, von wo aus es später weiter nach Limoges ging, wo sein Vater Philipp als Buchbinder tätig war. Während seine Eltern, Johanna und Philipp, Oskar und dessen Frau Yvonne sowie deren Tochter Francoise nach Homburg zurückkehrten, ist das Schicksal von Franz, der in Frankreich blieb, weitgehend ungeklärt. 

 

Die Informationen zu den Stolpersteinen und damit verbundenen Personen wurden freundlicherweise von der Geschichts-AG des Saarpfalz-Gymnasiums zur Verfügung gestellt. 

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