Eisenbahnstraße 6 - Stolpersteine für Familie Salmon

Eine Verlegung von Stolpersteinen in Homburg war bereits im Jahr 2010 vom Freundeskreis der Synagoge angeregt, aber nicht verwirklicht worden. Die Geschichts-AG des Saarpfalz-Gymnasiums unter Leitung von Matthias Pöhler hatte das Projekt im Jahr 2021 wieder aufgenommen. Zusammen mit den Mitarbeiter*innen des Stadtarchivs wurde viel Recherchearbeit geleistet, sodass schließlich am 4. Februar 2023 die ersten 16 Stolpersteine in Homburg verlegt werden konnten.

Die Familie Salmon

Die Familie Salmon wurde 1938 Opfer des Pogroms. Die Schaufensterscheibe ihres Manufakturwaren- und Konfektionsgeschäfts wurden zertrümmert, die Ware zerstört und die Familie verlor den Großteil ihres Barvermögens. Karl Salmon wurde in der Folge deportiert und kam in die sogenannte „Schutzhaft“ in Dachau.

1) Rosa Salmon, geb. Herz, geboren am 10.08.1867

Rosa Salmon wurde im Rahmen der „Wagner-Bürckel-Aktion“ am 22.10.1940 nach Gurs (Südfrankreich) deportiert. Rosa Salmon gehörte zum Zeitpunkt der Deportation zu den Ältesten und verstarb aufgrund der katastrophalen Zustände vor Ort wenig später am 04.12.1940.

2) Paula Salmon, geboren am 12.05.1896

Paula Salmon wurde im Rahmen der „Wagner-Bürckel-Aktion“ am 22.10.1940 nach Gurs (Südfrankreich) deportiert. Sie kam zunächst in das Internierungslager Rivesaltes und wurde am 10.08.1942 über die Station des Sammellagers Drancy nach Auschwitz deportiert. Dort wurde sie am 10.08.1942 ermordet.

3) Karl Salmon, geboren am 28.10.1901

Die Familie Salmon wurde im Rahmen der „Wagner-Bürckel-Aktion“ am 22.10.1940 nach Gurs (Südfrankreich) deportiert. Karl, Alice und die beiden Kinder kamen am 14.03.1941 nach Rivesaltes, wo sich die Wege von Karl und seiner Familie zunächst trennten. Frau und Kinder wurden entlassen und gingen zu Verwandten nach Limoges. Karl kam ins Lager Les Milles. Dort wurde er nach Erhalt des Einreisevisums für die USA entlassen und die Familie konnte von Marseille aus am 02.01.1942 in Richtung USA in See stechen. Dort kamen sie am 20.02.1942 an. Karl Salmon verstarb am 12.11.1992 in Forest Hills, New York.

4) Alice Clementine Salmon, geb. Vicktor, geboren am 17.03.1908

Alice Salmon wurde zusammen mit ihrer Familie im Rahmen der „Wagner-Bürckel-Aktion“ am 22.10.1940 nach Gurs (Südfrankreich) deportiert. Karl, Alice und die beiden Kinder kamen am 14.03.1941 nach Rivesaltes, wo sich die Wege von Karl und seiner Familie zunächst trennten. Frau und Kinder wurden entlassen und gingen zu Verwandten nach Limoges. Karl kam ins Lager Les Milles. Dort wurde er nach Erhalt des Einreisevisums für die USA entlassen und die Familie konnte von Marseille aus am 02.01.1942 in Richtung USA in See stechen. Dort kamen sie am 20.02.1942 an.

Alice verstarb am 26.09.1998 in Flushing, New York. Ihre beiden Kinder, Fred und Mathel, leben heute noch in den USA.

5) Fred Salmon, geboren am 18.06.1932

Fred wurde im Rahmen der „Wagner-Bürckel-Aktion“ am 22.10.1940 von Mannheim aus, wo er die jüdische Schule besuchte, nach Gurs (Südfrankreich) deportiert. Dort teilte er das Schicksal seiner Familie bis zu ihrer Ausreise in die USA. Fred lebt hohen Alters noch heute in den USA. Er hat einen Sohn, Marc Salmon.

6) Mathel Salmon, geboren am 18.09.1938

Mathel wurde im Rahmen der „Wagner-Bürckel-Aktion“ am 22.10.1940 von Mannheim aus, wo er die jüdische Schule besuchte, nach Gurs (Südfrankreich) deportiert. Dort teilte er das Schicksal seiner Familie bis zu ihrer Ausreise in die USA. Mathel lebt hohen Alters noch heute in den USA. Mathel Salmon Lloyd hat eine Tochter, die Susan Rand heißt.

 

Die Informationen zu den Stolpersteinen und damit verbundenen Personen wurden freundlicherweise von der Geschichts-AG des Saarpfalz-Gymnasiums zur Verfügung gestellt. 

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