Ghetto

Als Ghetto bezeichnet man besondere, teils abgeschirmte, Stadtviertel, in denen Bevölkerungsgruppen freiwillig oder gezwungen leben. So mussten in mittelalterlichen Städten in Deutschland Jüdinnen und Juden zusammen in einem Viertel leben, getrennt von den Christ*innen. Die Bewohner*innen konnten das Viertel aber frei betreten und verlassen.

Die Nationalsozialisten sperrten Jüdinnen und Juden in neugeschaffene Ghettos ein. Hohe Mauern oder Stacheldraht umgaben diese Viertel. Niemand durfte sie ohne Genehmigung verlassen. Wer versuchte zu fliehen, wurde ermordet. Besonders in Polen herrschten unter den deutschen Besatzern menschenunwürdige Lebensumstände. Die Bewohner der Ghettos litten an Hunger und Krankheiten und mussten oft Zwangsarbeit leisten. Sehr viele Menschen starben. Die Nationalsozialisten verschleppten viele Jüdinnen und Juden von den Ghettos in Konzentrationslager.

Das größte Ghetto in Polen war in der polnischen Hauptstadt Warschau. Die gesamte jüdische Bevölkerung von Warschau und viele Verschleppte, zeitweise über 400.000 Menschen, mussten im Warschauer Ghetto auf engstem Raum zusammenwohnen. In Lodz (von den Nationalsozialisten in Litzmannstadt umbenannt) gab es das zweitgrößte Ghetto in Polen: Hier lebten zeitweise über 160.000 Menschen unter schlimmen Bedingungen im ärmsten Viertel der Stadt und mussten in vielen Fabriken Zwangsarbeit leisten.

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