Euthanasie

Mit diesem Begriff wird im Zusammenhang des Nationalsozialismus die massenhafte Ermordung von geistig und körperlich behinderten Menschen, sowie psychisch Kranker in Nazi-Deutschland bezeichnet. Mehr als 200.000 so klassifizierter Menschen fielen dem Euthanasie-Programm bis Kriegsende zum Opfer. Dieses Mordprogramm gründete auf zwei Bestandteilen der NS-Ideologie: der Rassehygiene und Erbgesundheitslehre. Beiden lag die Idee zugrunde, dass es möglich sei, durch gezielte Züchtung das Erbgut der Bevölkerung zu verändern und damit überlegene Menschen zu erzeugen. Außerdem sollten Erbkrankheiten und andere "nicht wünschenswerte Eigenschaften" ausgelöscht werden.

Menschen mit Behinderung wurden im Zuge verschiedener Aktionen aus ihren Pflegeeinrichtungen geholt und in Tötungsanstalten verbracht, wo sie durch Gas oder Injektionen starben. Den Verwandten der Opfer wurde häufig eine Erkrankung als Todesursache angegeben, vielfach erfuhren sie erst lange nach den Morden und erst auf Nachfrage vom Tod ihrer Angehörigen. Es gab außerdem bei diesen Programmen keine Altersbeschränkungen — auch Kinder wurden ermordet, weil sie körperliche oder geistige Beeinträchtigungen aufwiesen. Der Bevölkerung wurden diese Morde durch perfide Propaganda als "finanziell sinnvoll" verkauft. Die Kosten für die Pflege der Betroffenen würde den Staat zu sehr belasten und durch Einsparung dieser Gelder könne der Rest der Deutschen profitieren. Selbst in Schulaufgaben wurde bereits Kindern diese Idee vermittelt. Einige Euthanasieprogramme mussten wegen zunehmender Proteste der Hinterbliebenen und auf öffentlichen Druck zeitweise eingestellt werden.

Weitere Infos zum Thema NS-Euthanasie findet ihr zum Beispiel auf dem Portal des virtuellen Gedenk- und Informationsorts T4.

 

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