Städtisches Zwangsarbeiter*innenlager in der ehemaligen „Neuen Berufsschule“ Neunkirchen

Nicht nur eine Vielzahl von privaten Firmen unterhielt kleine Lager, um Zwangsarbeiter*innen für ihre Betriebe unterzubringen, auch die Stadt betrieb solche. Eines davon befand sich in der Neuen Berufsschule. Hier waren etwa 300 Menschen untergebracht - darunter über hundert Kinder unter 14 Jahren. Über die Lebensumstände der Kinder ist wenig bekannt, nachweisbar sind lediglich 32 Kindergräber auf den Friedhöfen der Stadt. Die Erwachsenen, vorwiegend sowjetische und italienische Staatsangehörige, wurden teils "vermietet", teils für kommunale Arbeiten eingesetzt. Sie mussten Luftschutzanlagen im Stadtgebiet errichten und Löschteiche und Splitterschutzgräben ausheben.

Gemäß des zynischen Systems des Nationalsozialismus war es den Zwangsarbeiter*innen nicht gestattet, die von ihnen errichteten Luftschutzanlagen zu nutzen, sodass sie den zunehmenden Luftangriffen schutzlos ausgesetzt waren.

Verwendete Literatur:

  • Hermann Volk, Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945. Bd. 4 Saarland, Köln 1989, S. 94f.

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