Sinnerthal - Wilhelm-Jung-Straße

Wilhelm Jung wurde am 08.12.1881 in Neunkirchen geboren, besuchte die dortige Volksschule und arbeitete zunächst in der Schlossbrauerei. 1897 wurde er Bergmann auf der Grube Dechen, wo er auch nach seiner Zeit als Soldat im Ersten Weltkrieg weiter arbeitete. Ab den späten 1920er Jahren betrieb er "Jungs Gastwirtschaft" in Sinnerthal, die als wichtiger Treffpunkt für lokale Sozialdemokrat*innen galt. Weil er sich gegenüber Gästen seiner Wirtschaft 1939 positiv über den Attentatsversuch Georg Elsers geäußert hatte, wurde die Gestapo im November auf ihn aufmerksam. Er wurde festgenommen, sein Lokal geschlossen und für Wilhelm Jung begann eine tödliche Odyssee durch das Straf- und Todeslagersystem des Dritten Reichs. Zunächst landete er in Kaiserslautern, wo er im August 1940 wegen Verstoß gegen das Heimtückegesetz verurteilt wurde. Von dort wurde er nach Frankfurt verbracht. Anfang Mai 1942 nahm man ihn erneut in Schutzhaft, brachte ihn zu Monatsende in das KZ Sachsenhausen, von wo er nach kurzem Aufenthalt in das KZ Auschwitz kam. Am 05. Oktober 1942 wurde er in den Gaskammern des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau ermordet. Seiner Frau wurde ein Brief mit der Todesmitteilung übermittelt, in der ein "Darmkatarrh bei Magenentzündung" als Ursache angegeben wurde.

Im Jahr 2015 wurde zu seinem Gedenken ein Stolperstein vor seinem Geburtshaus eingelassen und eine Straße in Sinnerthal nach ihm benannt.

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