Geßbachstraße - Zwangsarbeiterlager der Grube König

Wie in allen anderen Bergwerken der Gegend wurden auch auf der Grube König männliche Zwangsarbeiter eingesetzt. Für den Schacht "Hermine" unterhielt die Grube ein Zwangsarbeiterlager auf dem Gelände des Güterbahnhofes Geßbachstraße. Die dort Untergebrachten unterstanden als Außenkommando 2006 dem Kriegsgefangenenlager Stalag XII F in Forbach, welches etliche solcher Arbeits- und Außenkommandos in der ganzen Region unterhielt.

Im Bergbau waren Zwangsarbeiter besonders schlechten Lebens- und Arbeitsbedingungen ausgesetzt. So teilte man ihnen für gewöhnlich die Arbeiten zu, die mit einer erhöhten Unfallgefahr verbunden waren, zum Beispiel Arbeiten an einsturzgefährdeten Flözen erledigen. Auf der Grube König mussten die Zwangsarbeiter eine halbe Stunde vor den deutschen Bergarbeitern beginnen und konnten auch erst eine halbe Stunde nach diesen wieder ausfahren. Allein im Dezember 1943 kamen bei der Saargruben-AG 5 Kriegsgefangene, 9 sowjetische und ein polnischer Zwangsarbeiter ums Leben, 20 sowjetische und 3 polnische Zwangsarbeiter flüchteten und 377 ausländische Arbeitskräfte befanden sich in Strafhaft. Von 1940 bis 1941 stieg die Zahl der Todesopfer in den Saargruben von 59 auf 1.343. Allein im ersten Vierteljahr 1944 waren es 53 Tote.

Verwendete Quellen:

  • Volk, Hermann, Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945. Bd. 4 Saarland, Köln 1989, S. 94.
  • Liste der Außenkommandos des StaLag XIIF: https://www.moosburg.org/info/stalag/stalag12f.html, (Letzter Aufruf:20.09.2021)

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