Johannes Hoffmann Weg - Nazigegner, Europäer und erster saarländischer Ministerpräsident

Johannes Hoffmann wurde 1890 in Landsweiler-Reden geboren und hatte sieben Geschwister. Er war katholischer Journalist und Chefredakteur bei der "Saarländischen Landeszeitung". 1934 wurde er entlassen, da er entschiedener Nazigegner war. Zusammen mit dem Sozialdemokarten Max Braun und dem Kommunisten Fritz Pfordt setzte er sich gegen die Angliederung des Saargebiets an Nazi-Deutschland ein.

Ab 1935 lebte er im Exil in Luxemburg, Frankreich und Brasilien.

Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte er bis zu seinem Tod 1967 größtenteils in Beckingen-Düppenweiler. Als Vorsitzender der CVP (Christliche Volkspartei Saar) wurde er erster saarländischer Ministerpräsident. Zwischen 1947 und 1955 bildete er die meiste Zeit mit der, unter Führung von Richard Kirn stehenden, SPS (Sozialdemokratischen Partei Saar) eine Koalitionsregierung. Er strebte einen saarländisch-europäischen Sonderweg ohne Deutschland an. Von den prodeutschen CDU, SPD und DPS (Demokratische Partei Saar, Vorläufer der FDP im Saarland) wurde er aufgrund seiner Emigration massiv attackiert, insbesondere von Heinrich Schneider von der DPS, mit lupenreiner NS-Vergangenheit. 1955 verlor Hoffmann schließlich die entscheidende Abstimmung.

Bis heute ist er innerhalb der SPD und CDU umstritten und auch der saarländische Schriftsteller Ludwig Harig bezeichnete allen Ernstes die Hoffmann-Regierung als „klero-faschistisch“.

In Beckingen erinnert, außer einem kleinen Weg, nichts an Johannes Hoffmann.

Sein Grab befindet sich, wie von ihm als letzte Ruhestätte gewünscht, auf dem Friedhof Neue Welt in Saarlouis (nach dem Eingang erste Grabreihe rechts).

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