Nohfelden-Gonnesweiler - Skulptur „Requiem für die Juden“

Im Bezirk Gonnesweiler der Gemeinde Nohfelden, in der Nähe des Gasthofes "Römerhof" am Bostalsee, wurde an der "Straße der Skulpturen" im September 1980 ein Mahnmal zum Gedenken an die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus errichtet. Das Mahnmal stammt von dem in Polen geborenen und später in Frankreich lebenden Bildhauer Shelomo Selinger, der als Jude selbst Opfer des nationalsozialistischen Regimes wurde. Der Künstler verlor durch die Shoah erst seinen Vater und später seine Mutter und seine beiden Schwestern, Er selbst wurde in mehrere nationalsozialistische Lager deportiert: Faulbrück, Gröditz, Marktstadt, Fünfteichen, KZ Groß-Rosen, KZ Flossenbürg, Dresden, dem KZ-Außenlager Leitmeritz und kam schließlich ins KZ Theresienstadt. Zweimal musste er an einem Todesmarsch teilnehmen. 1945 wurde er dann von einem Militärarzt der Roten Armee aufgefunden, der eine schwache Atmung feststellte. Dieser jüdische Offizier brachte ihn in ein Feldlazarett und rettete ihm so das Leben.

Sein Werk in Gonnesweiler beschrieb er mit diesen Worten:

"Die Skulptur gliedert sich wie folgt: Links ein Mensch, der sich die Augen zuhält, um sein letztes Gebet zu sprechen. Unten links ein Cello, das 'Requiem für die Juden' spielend. Rechts ein beobachtendes Auge. In der Mitte der Form ist ein hebräischer Buchstabe 'lamed' zu sehen; er ist in der Kabbala das Zeichen für das menschliche Herz, welches die allumfassende Verständigung der Menschen ermöglicht. Zwei Kopfformen (ganz unten) bedeuten 'Tod'. Oben ist der Anfang eines Gebetes eingraviert als Antwortgesang."

Die Skulptur trägt die hebräische Inschrift: El male rachamin ["Gott, du bist erfüllt mit Barmherzigkeit"]

Straße der Skulpturen – Straße des Friedens:

Diese ca. 25 km lange „Open Air Galerie“ ist ein Teil des Saarlandrundwanderweges und führt von St. Wendel an den Bostalsee. Initiiert wurde sie von dem St. Wendeler Bildhauer Leo Kornbrust und seiner Frau, die Idee stammt jedoch von dem deutsch-jüdischen Bildhauer und Maler Otto Freundlich, der schon in den 30er Jahren die Vision einer völkerverbindenden Straße, „une voie de la fraternité et solidarité humaine“ hatte. Er wurde 1944 in den Osten deportiert und im Konzentrationslager Majdanek ermordet.

Die Skulpturenstraße soll deshalb auch ein Denkmal für Otto Freundlich sein.

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