Namborn-Hirstein – Lager für Deportierte aus Luxemburg

„Im Zuge der Umsiedlungsaktionen von ‚unzuverlässigen‘ Luxemburgern wurde im Juli 1 944 zwischen Hirstein und dem Namborner Bahnhof ein Barackenlager (4 Baracken) eingerichtet. Die ersten Transporte vom 26., 27. und 29. Juli galten ausschließlich Familien von zum Tode verurteilten Antifaschisten. Unter den 27 Deportierten waren 6 Personen älter als 65 Jahre. Nach weiteren Transporten mit Lastwagen am 17., 18. und 31. August erhöhte sich die Zahl der Lagerinsassen auf 250. Lagerführer war wie in Nohfelden der SS-Mann Funck. Das Wachpersonal wurde von pensionierten Gendarmen gestellt. Die Inhaftierten mussten an den Westwallbefestigungen bei Namborn arbeiten. Ein paar Familien kamen bei umliegenden Bauernhöfen zum Einsatz. Am Abend des 7. September trafen die Luxemburger aus den aufgelösten Lagern Nohfelden und Metzenhausen/Simmern in Hirstein ein. Am nächsten Tag erhielten sämtliche Deportierte (mit Ausnahme der bei den Bauern eingesetzten Familien) die Order, zum Namborner Bahnhof zu marschieren. Von dort sollten sie nach Schlesien "umgesiedelt" werden. Fliegeralarm verhinderte die Abfahrt des Zuges für eine Nacht und sollte auch während der Fahrt, die insgesamt eine Woche dauerte, immer wieder für Verzögerungen sorgen. Während die SS-Bewachung sich bei drohenden Bombenangriffen auf den Zug immer in Sicherheit brachte, war es den Deportierten nicht möglich, die engen Waggons zu verlassen. Ziel der Fahrt war Forst-Sagen in Schlesien, wo die Luxemburger auf die Lager Boberstein und Trebnitz aufgeteilt wurden. Sie blieben in diesen Lagern bis zur Befreiung. Auch die kleine Gruppe der in Hirstein zurückgebliebenen und in der Landwirtschaft arbeitenden Luxemburger wurde erst von den Soldaten der amerikanischen Armee im März 1945 befreit.

Zitierte Literatur:

  • Hermann Volk, Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945. Bd. 4 Saarland, Köln 1989, S. 167.

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