Max Braun (1892-1945), Foto: Sammlung Luitwin Bies, Stadtarchiv Völklingen

„Die Saarländische SPD hatte ihren Sitz in der Brauerstraße 6-8. Dort befand sich auch das Büro der Bezirksleitung des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes (ADGB) Saar. Zwischen 1928 und 1935 war Fritz Dobisch (1890-1941) Vorsitzender der ADGB Saar.

Der Journalist Max Braun, der seit 1925 im Landesrat und ab 1932 auch im Saarbrücker Stadtrat saß, war seit 1923 Chefredakteur der Zeitung Volksstimme und gab – als Reaktion auf die NS-Diktatur in Deutschland – zwischen 1933 und 1935 die Zeitung Deutsche Freiheit heraus.

Die Volksstimme wurde in der Nahegelegenen Druckerei in der Schützenstraße hergestellt. In der Bahnhofsstraße 32 gab es eine Buchhandlung der Volksstimme. In den Büroräumen der Brauerstraße arbeiteten nach 1933 auch Marie Juchacz und Johanna Kirchner.

Mitarbeiter der Deutschen Freiheit war u.a. der Journalist Konrad Heiden (1901-1966). Er verfasste unter dem Pseudonym Klaus Bredow zwei Schriften (Hitler rast – Die Bluttragödie des 30. Juni 1934 und Sind die Nazis Sozialisten?), um gegen die Rückgliederung des Saargebietes an Deutschland zu agieren. Seine später erschienene Hitler-Biografie (1936/37) wurde zu einem Meilenstein der historischen Forschung. Nach der Saarabstimmung emigrierte Heiden nach Frankreich.“

Zitierte Literatur:

• Werner Brill, Politischer Stadtführer. Saarbrücken 1933-1945, Saarbrücken 2021, S. 26.